Rund 1000 Ärztinnen und Ärzte an mehreren kommunalen Krankenhäusern in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz haben am Dienstag die Arbeit niedergelegt. Das berichtete ein Sprecher der Gewerkschaft Marburger Bund, die im laufenden Tarifkonflikt deutschlandweit erneut zu Warnstreiks aufgerufen hatte. Mit Beginn der Frühschicht beteiligten sich demnach Beschäftigte an 33 Kliniken in NRW und Rheinland-Pfalz an der Aktion.
Die meisten Klinikärzte seien nach Frankfurt aufgebrochen, um an der zentralen Kundgebung in Frankfurt am Mittag teilzunehmen, sagte der Sprecher. «Darüber hinaus treten in Nordrhein-Westfalen über 200 Ärztinnen und Ärzte an den sechs Standorten Bad Oeynhausen, Detmold, Bielefeld, Gelsenkirchen, Neuss und Marl in den Streik», hieß es. Eine lokale Kundgebung mit rund 100 Teilnehmern solle es am Mittag in Neuss geben.
Die Notfallversorgung sei gewährleistet, betonte die Ärztegewerkschaft. Aufschiebbare Untersuchungen oder Operationen würden aber ausfallen. Zuletzt hatte es Ende März eine Arbeitsniederlegung gegeben. Auch vor der fünften Verhandlungsrunde am 22. Mai hätten die Arbeitgeber weiterhin kein Angebot auf den Tisch gelegt. Der Marburger Bund fordert für die deutschlandweit rund 55.000 Ärzte an kommunalen Kliniken rückwirkend einen Inflationsausgleich und eine lineare Erhöhung der Gehälter um 2,5 Prozent. Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände lehnt das als überzogen ab.