Verdi-Fahnen während einer Demonstration., © Ole Spata/dpa/Symbolbild

1300 Beschäftigte im NRW-Handel legen Arbeit nieder

Im Tarifkonflikt des Handels haben am Freitag Gewerkschaftsangaben zufolge 1300 Menschen in Nordrhein-Westfalen an Warnstreiks teilgenommen. Davon seien Modehändler, Elektronikshops und Möbelanbieter aus dem Einzelhandel betroffen gewesen, teilte Verdi in Düsseldorf mit. Im Groß- und Außenhandel legten Beschäftigte ihre Arbeit in Lagerstandorten von Supermarkt-Ketten nieder.

Die Warnstreiks waren lokal begrenzt, gemessen an der Gesamtzahl der Beschäftigten war ihr Anteil gering. Im Einzelhandel arbeiten laut Verdi rund 517.000 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte, im Groß- und Außenhandel sind es 306.000.

Verdi reagiert mit dem Aufruf zum Ausstand auch auf die Forderungen des Handelsverbands Deutschlands nach einem Spitzengespräch der Sozialpartner auf Bundesebene, um die seit Monaten feststeckenden Verhandlungen voranzubringen. Verhandelt wird im Handel eigentlich auf Länderebene in allen 16 Ländern – separat für den Groß- und für den Einzelhandel. Diesem Format erteilten die Arbeitgeber mit ihrem Vorschlag zum Spitzengespräch vorerst eine Absage.

Verdi ist hingegen für die Fortsetzung der regionalen Verhandlungen. Man sei weiterhin verhandlungsbereit, sagte Landesfachbereichsleiterin Henrike Eickholt. «Es liegt nun an den Arbeitgebern, die Verhandlungen wieder aufzunehmen.» Zentrale Verhandlungen seien «keine Option für uns». Streikmaßnahmen würden ausgedehnt. Man sei bereit, sich auch im Weihnachtsgeschäft für einen fairen Tarifabschluss einzusetzen. Verdi fordert 2,50 Euro mehr Gehalt und Lohn pro Stunde bei einem einjährigen Tarifvertrag. Den Unternehmen ist das zu viel.