Die Zahl der Arbeitslosen in NRW war im September geringer als im Vormonat., © Rolf Vennenbernd/dpa

Arbeitslosigkeit sinkt – rekordverdächtig wenig neue Stellen

Die Zahl der Arbeitslosen in Nordrhein-Westfalen ist im September im Vergleich zum August um gut 19.220 auf rund 753.900 Menschen gesunken. Die Arbeitslosenquote sei um 0,1 Punkte auf 7,6 Prozent zurückgegangen, teilte die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit in Düsseldorf mit. Vor einem Jahr lag die Quote bei 7,2 Prozent. Die Arbeitsagentur griff für die Statistik auf Datenmaterial zurück, das bis zum 11. September vorlag.

Der Rückgang der Arbeitslosigkeit im September ist saisonüblich, fiel diesmal aber deutlicher aus als in den vergangen zwei Jahren, sagte der Chef der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit, Roland Schüßler. Besonders profitieren konnten demnach junge Menschen unter 25 Jahren. Der Arbeitsmarkt habe sich auch insgesamt wesentlich dynamischer gezeigt. 43.591 Arbeitnehmer konnten im September ihre Arbeitslosigkeit mit der Aufnahme einer neuen Arbeit beenden – das waren 10.000 mehr als im August.

Von einer Herbstbelebung will der Arbeitsmarktexperte aber nicht sprechen. Der Blick nach vorn fällt wenig optimistisch aus. Auffällig gering ist laut Schüßler die Zahl neu gemeldeter Stellen. Mit rund 22.000 beobachte man «einen rekordverdächtigen Tiefststand für einen September». Üblich seien viele neue Stellenmeldungen im Herbst. Als schwierig erweist sich weiterhin die konjunkturelle Lage. Die Arbeitgeber stellten weniger ein und ließen offene Stellen erst einmal unbesetzt, sagte Schüßler.

In allen Regionen im Bundesland war die Arbeitslosigkeit zuletzt im Vergleich zum Vormonat rückläufig. In Ostwestfalen-Lippe sank sie am stärksten, die Quote fiel um 0,3 Punkte auf 6,1 Prozent und war damit im September genauso hoch wie in Südwestfalen. Das Rheinland kam auf 7,3 Prozent, das Bergische Land verzeichnete einen Wert von 7,2 Prozent. Die niedrigste Arbeitslosenquote in NRW hat weiterhin das Münsterland mit 5 Prozent. Schlusslicht in der Statistik ist unverändert das Ruhrgebiet mit 10,2 Prozent.

Quelle: dpa