100 Millionen Euro soll eine frühere Managerin der französischen Modekette Kiabi veruntreut haben. Das Geld floss  über ein Konto bei der Volksbank Düsseldorf Neuss. Deren Chef Mellis ist jetzt zurückgetreten. (Archivbild), © Maja Hitij/dpa

Betrugsfall in Frankreich: Volksbank-Chef tritt zurück

Der millionenschwere Finanzbetrug zulasten der französischen Modekette Kiabi hat personelle Konsequenzen bei der Volksbank Düsseldorf Neuss: Vorstandssprecher Rainer Mellis (58) hat sein Amt niedergelegt. Wie der Aufsichtsrat mitteilte, will man damit sicherstellen, dass eine weitere Aufklärung vorbehaltlos, transparent und ohne Ansehen von Personen erfolgen kann.

Aufsichtsrat: Volksbank wurde «instrumentalisiert»

Die verschwundenen Millionensummen sollen über ein Konto der Volksbank geflossen sein. In der Mitteilung ist die Rede von einem internationalen Betrugsfall, bei dem die Volksbank «instrumentalisiert» worden sei.

Ende September war bekanntgeworden, dass Kiabi Opfer eines ausgeklügelten Finanzbetrugs geworden war, bei dem 100 Millionen Euro verschwunden sind. Die Pariser Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts der massiven Veruntreuung von Geldern. In dem Zusammenhang war damals eine ehemalige Finanzverantwortliche der Firma festgenommen worden und in Untersuchungshaft gekommen.

Die Frau soll die Unternehmensgelder auf ein Konto bei der Volksbank Düsseldorf Neuss eingezahlt haben. Von dort sollen sie laut «Rheinischer Post» auf ein Konto in der Türkei überwiesen und anschließend an weitere Stellen weitergereicht worden sein.

Mitte Oktober hatte die Volksbank mitgeteilt, dass sie mit einer Forderung über 100 Millionen Euro konfrontiert wurde. Von wem, teilte sie unter Verweis auf das Bankgeheimnis nicht mit. Die Volksbank Düsseldorf Neuss sei durch betrügerische Machenschaften im Zusammenhang mit einer internationalen Transaktion in Mitleidenschaft gezogen worden, hieß es lediglich. Die Berechtigung der Forderung sei höchst umstritten, hatte die Bank in der Stellungnahme betont. Der Fortbestand des Institutes sei aber gesichert.

Quelle: dpa