Online warnen Menschen vor einem Mann, der angeblich in Lüdenscheid ein Kind entführen wollte – doch der Vorwurf stimmt nicht, wie die Polizei schreibt. Die Beamten warnen ausdrücklich davor, Posts mit persönlichen Daten wie Kennzeichen und Fahrzeugdaten eines vermeintlichen Verdächtigen zu teilen.
«Nach eingehender Prüfung der Polizei» gebe es «keine Hinweise auf ein Fehlverhalten des hilfsbereiten Mannes», schrieben die Beamten am Freitagabend. Er habe am Donnerstagnachmittag in Lüdenscheid einem weinenden Kind angeboten, es ein Stück im Auto mitzunehmen. Das Kind sei freiwillig eingestiegen. Sekunden später habe ein Auto gehalten und ein 35-Jähriger habe den Fahrer als «pädophile Sau» beleidigt, ihm ins Gesicht gespuckt und massiv gegen eine Tür des Fahrzeugs getreten. Das zehnjährige Kind sei zwischenzeitlich ausgestiegen.
Der Angegriffene sei zur Polizei gefahren und habe Strafanzeige wegen Sachbeschädigung, Beleidigung und Körperverletzung erstattet. Zeugen hätten parallel die Polizei wegen des Verdachts gegen ihn verständigt. In sozialen Medien und Messengerdiensten würden nun Warnungen vor einem pädophilen Mann verbreitet und das Kennzeichen des Mannes geteilt. «Hierbei handelt es sich um eine Falschmeldung!», betonte die Polizei.