Die Ära von Niclas Füllkrug bei Werder Bremen ist zu Ende. Vorbehaltlich letzter noch zu klärender Details wird der Nationalstürmer die Grün-Weißen verlassen und in Zukunft für Borussia Dortmund in der Fußball-Bundesliga und in der Champions League seine Tore erzielen. Füllkrug nahm bereits am Donnerstag nicht mehr am Training der Grün-Weißen teil. Stattdessen weilte er in Dortmund, um letzte Details des Transfers zu klären und den obligatorischen Medizincheck zu absolvieren.
«Wir sind bezüglich Niclas mit einem Verein im Austausch und haben da auch weitgehend Einigung erzielt. Es sind noch ein paar Details zu klären. Daher möchte ich noch keinen Namen nennen», sagte Bremens Fußball-Chef Clemens Fritz. «Es ist eine Option, die für alle Seiten passt.»
Damit endet eine monatelange Hängepartie, die bei den Bremern zwischenzeitlich auch zu leichten atmosphärischen Störungen geführt hatte. Nach dem Aus in der ersten Runde des DFB-Pokals hatte Füllkrug die eigene Abwehr kritisiert. Angesichts der Tatsache, dass Füllkrug selbst nicht traf und hinter den Kulissen seinen Abgang vorbereitete, kamen die Aussagen des Stürmers nicht bei allen gut an.
Dennoch ist der Weggang des besten Spielers sportlich ein herber Verlust für die Bremer. «Die Bedeutung von Niclas innerhalb der Mannschaft haben wir ja schon immer betont», sagte Werder-Coach. «Er ist ein prägender Spieler für uns.»
Trotzdem war aus Bremer Sicht eine Zustimmung zu dem Transfer unausweichlich. «Wir sind ein Unternehmen, das Einnahmen generieren muss. Das haben wir im vergangenen Jahr durch Verkäufe nicht getan, weil wir die Mannschaft zusammengehalten haben. Von daher war es klar, dass es in diesem Sommer passiert», sagte Fritz, der über die Höhe der Ablösesumme keine Angaben machen wollte.
Nach übereinstimmenden Medienberichten soll die Ablöse bei rund 15 Millionen Euro liegen und Füllkrug in Dortmund einen Dreijahresvertrag erhalten. Füllkrug will sich mit guten Leistungen beim BVB vor allem auch in der Champions League seinen Platz im EM-Kader von Bundestrainer Hansi Flick sichern. Für die beiden anstehenden Testspiele gegen Japan und Frankreich wurde er am Donnerstag nominiert.
In Bremen wollen die Verantwortlichen so schnell wie möglich Ersatz präsentieren, sobald der Füllkrug-Deal perfekt ist. «Es gibt den einen klaren Favoriten. Es sind drei, vier Leute, mit denen wir uns insgesamt beschäftigen. Jetzt müssen wir schauen, was wir umsetzen können», sagte Fritz.
Bei der Suche nach einem neuen Linksverteidiger ist Werder schon weiter. Olivier Deman von Cercle Brügge steht vor einem Wechsel an die Weser. Der 23 Jahre alte Nationalspieler Belgiens absolvierte am Donnerstag bereits den Medizincheck und soll zeitnah einen Vertrag unterschreiben. Schon am Samstag (15.30 Uhr/Sky) gegen den FSV Mainz 05 soll Deman im Kader stehen.
«Er ist ein sehr zuverlässiger Spieler, der eine hohe Intensität in seinem Spiel hat. Er hat in seinen jungen Jahren schon viel Erfahrung gemacht», sagte Fritz. «Wir sehen in ihm einen Spieler, den wir weiter entwickeln können, der aber auch schon gleich einen Mehrwert für uns haben kann.»
Nicht mehr mit Deman zusammenspielen wird sehr wahrscheinlich ein Trio. Ilia Gruev steht kurz vor einem Wechsel zu Leeds United. Zudem sollen Oliver Burke nach England und Dikeni Salifou zur Reserve von Juventus Turin ausgeliehen werden. Alle drei Personalien stünden vor dem Abschluss, sagte Fritz.