Der frühere Papst-Sekretär Erzbischof Georg Gänswein und der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki werden am Samstag in Würzburg erwartet. Sie feiern beim Jubiläum der katholischen Wochenzeitung «Die Tagespost» mit. Zunächst hält Woelki einen Festgottesdienst in der Neumünster-Kirche (13.00 Uhr), dann wird Gänswein beim Festakt ein Grußwort sprechen.
Gänswein ist bisher nach seiner Rückkehr aus Rom nur wenige Male öffentlich in einem größeren Rahmen aufgetreten. Mitte August hatte er im schwäbischen Wallfahrtsort Maria Vesperbild gepredigt. Der Erzbischof war lange Jahre Sekretär des früheren Papstes Benedikt XVI. Papst Franziskus hat ihn jedoch zurück nach Deutschland geschickt – und zwar ohne jegliches Amt. Gänswein lebt inzwischen wieder in seinem Heimatbistum Freiburg.
Er gilt ähnlich wie der Kölner Erzbischof Woelki als strikt konservativ und als Kritiker des Synodalen Wegs, der Reformen in der Kirche einläuten sollte.
Gegen Woelki wird derzeit wegen des Verdachts der falschen Versicherung an Eides statt und des Meineids ermittelt. Der Kardinal soll über Missbrauchsvorwürfe gegen Geistliche mehr gewusst haben, als er öffentlich sagte. Woelki hatte sämtliche Vorwürfe zurückgewiesen.
«Die Tagespost» war vor 75 Jahren vom Publizisten Johann Wilhelm Naumann in Augsburg gegründet worden. Seit 2018 wird die katholische Zeitung wöchentlich herausgegeben, zuvor dreimal in der Woche. Das Blatt berichtet nach eigenen Angaben aus katholischer Sicht über politische, kulturelle, gesellschaftliche und kirchliche Themen. Es erscheint im deutschsprachigen Raum mit einer Auflage von rund 12.000 Exemplaren.
Der Würzburger Ortsbischof Franz Jung wird aus Termingründen nicht an der Feier teilnehmen. Er will aber ein Grußwort übermitteln.