Der Prozess um falsche Abrechnungen bei der Lebenshilfe Detmold ist am Freitag vorerst geplatzt. Der angeklagte ehemalige Fahrdienstleiter war nicht vor dem Landgericht erschienen. Die Polizei suchte den 57-Jährigen am Morgen erfolglos an seiner Wohnanschrift. Das Gericht will einen neuen Prozesstermin ansetzen, wenn der Sicherungshaftbefehl vollstreckt wurde.
Die Staatsanwaltschaft hatte den Mann wegen Untreue angeklagt, weil er in 205 Fällen über vier Jahre fingierte Fahrten über eine erfundene Firma abgerechnet hatte. So soll er sich knapp 900.000 Euro erschlichen haben.
Das Gericht gab am Freitag den Hinweis, dass nicht nur Untreue, sondern auch gewerbsmäßiger Betrug für eine Verurteilung infrage komme. Für Untreue sieht das Strafgesetzbuch eine Geldstrafe oder Gefängnis bis zu fünf Jahren vor. Bei gewerbsmäßigem Betrug sind bis zu zehn Jahren Haft möglich.