Der Krankenstand in Nordrhein-Westfalen ist laut einer Krankenkassen-Auswertung 2024 im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken., © Alicia Windzio/dpa

Kasse: 2024 leicht gesunkener Krankenstand in NRW

Der Krankenstand in Nordrhein-Westfalen ist laut einer Krankenkassen-Auswertung 2024 im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken. Nach den Daten der Krankenkasse DAK-Gesundheit waren dort versicherte Beschäftigte im vorigen Jahr im Schnitt an rund 20 Tagen krankgeschrieben. 2023 seien es fast 21 Tage gewesen, teilte die Krankenkasse in Düsseldorf mit. 

Demnach gingen die meisten Fehltage auf das Konto von drei Erkrankungsgruppen. Dabei gab es 2024 einen Rückgang der Krankschreibungen in zwei Bereichen, nämlich bei Bronchitis und Erkältung sowie bei Rückenproblemen. Dagegen gab es einen Anstieg in der dritten Gruppe, bei den psychischen Erkrankungen. In diesem Bereich seien 376 Fehltage je 100 Versicherte angefallen. Im Vergleich zum Vorjahr entspreche das einem Anstieg um 11,5 Prozent. 

Die Krankenkasse bestätigte, es habe von 2021 auf 2022 einen sprunghaften Anstieg bei den Fehltagen gegeben. Das habe aber vor allem mit einem damals eingeführten neuen Meldeverfahren zu tun. Krankschreibungen gingen erstmals elektronisch direkt an die Krankenkassen und mussten nicht mehr vom Versicherten weitergereicht werden. Seit der Neuerung gebe es bei den Fehltagen nur geringfügige Veränderungen. «Es stimmt nicht, dass sich Beschäftigte immer mehr Tage krankmelden», sagte DAK-Landeschef Klaus Overdiek. 

Warnung vor Misstrauenskultur

Nach Angaben der DAK hatte die Mehrheit der Beschäftigten für jeden Fehltag eine ärztliche Bescheinigung. Bei einer Forsa-Befragung hätten 56 Prozent der Beschäftigten in NRW angegeben, sich für eine Krankmeldung immer ein ärztliches Attest zu holen, obwohl nur 19 Prozent diese schon ab dem ersten Fehltag benötigten. Die DAK-Gesundheit wertete die Ergebnisse der von ihr in Auftrag gegebenen Befragung «als Zeichen für eine Misstrauenskultur». 

Die DAK Gesundheit ist bundesweit die drittgrößte Krankenkasse. Für Analyse wurden die Daten von 419.000 erwerbstätigen Versicherten in Nordrhein-Westfalen ausgewertet.

Quelle: dpa