Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, weist nach Einschätzung des Kirchenrechtlers Thomas Schüller Parallelen zur Comicfigur Asterix auf. «Bätzing kämpft wie der kleine David oder Asterix um Mehrheiten», sagte der Münsteraner Professor der Deutschen Presse-Agentur. Der Limburger Bischof sei als Vorsitzender mittlerweile «aber angezählt, auch aus der Mitte der Bischofskonferenz, weil er aus Sicht einiger moderater Bischöfe eine zu harte verbale Kante mit Rom fährt. Mir gefällt im Übrigen, wie deutlich dieser Westerwälder spricht.» Bätzing kritisierte zuletzt konservative Kardinäle im Vatikan und auch Papst Franziskus deutlich.
In Frankfurt/Main beginnt am Donnerstag die fünfte und letzte Synodalversammlung der deutschen Katholiken zur Erneuerung der Kirche. Im Reformprozess Synodaler Weg werden konkrete Veränderungen in den vier Bereichen Stellung der Frau, Umgang mit Macht, Sexualmoral und Pflichtzölibat der Priester angestrebt. Der Vatikan machte deutlich, dass er eine solche Erneuerung strikt ablehnt.
«Jetzt müssen die reformbereiten Bischöfe zeigen, was ihnen der Synodale Weg wirklich wert ist», forderte Schüller. «Stehen sie auf der Seite der Gläubigen oder kuschen sie vor Rom, das nur noch intellektuell ausgezehrt in seinen Eliten im Modus von Verbieten/Befehl und Gehorsam meint, die deutsche Kirche disziplinieren zu können?»
In der Synodalversammlung müssen alle Reformbeschlüsse mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit der 67 deutschen Bischöfe abgesegnet werden. Die Laien (Nicht-Kleriker) sollten sich «mit halbwarmen Kompromissen nicht zufrieden geben», empfahl Schüller. «Vielleicht ist es an der Zeit, dem Papst und der Kurie mit dem uralten Rechtsinstitut der Remonstration, das heißt der Zurückweisung von Anweisungen, zu zeigen, wo der Hammer hängt.»