Ein Halbmond auf einer Moschee ist zwischen den Türmen des Kölner Doms zu sehen., © Rolf Vennenbernd/dpa

Korrigierte Angaben zu Veranstalter von Taliban-Auftritt

Nach dem Auftritt eines hochrangigen Taliban-Funktionärs in einer Kölner Moschee hat der Dachverband Ditib seine ursprünglichen Angaben zum Veranstalter korrigiert. «Leider ist uns bei dem Namen des Vereins ein höchst unglücklicher Fehler unterlaufen, so dass wir fälschlicherweise den «Afghanischen Kulturverein Meschenich e.V.» als Veranstalter und Nutzer des Saals angegeben haben», teilte der Dachverband, dem die Moschee angehört, am Samstagabend mit. Tatsächlich sei der Saal Personen zur Verfügung gestellt worden, die Ditib als Vorstand des Vereins «Kulturverein der Kunar Jugendlichen e.V.» bekannt seien und in dessen Namen handelten.

Der «Afghanische Kulturverein Köln Meschenich» hatte zuvor bereits erkärt, nicht an der Veranstaltung beteiligt gewesen zu sein, der Vereinsname sei missbräuchlich verwendet worden.

Weiter hieß es vom Dachverband Ditib, man bedauere aufrichtig den «erheblichen Schaden», der dem ursprünglich angegebenen Verein entstanden ist und distanziere sich nochmals von der Veranstaltung. «Die menschenverachtende, frauenfeindliche und freiheitsfeindliche geistige Haltung der Taliban ist mit unserem Glauben in keiner Weise zu legitimieren und wir stehen dieser Auslegung als Muslime entschieden entgegen.»

Ein hochrangiger Vertreter der afghanischen Taliban war am Donnerstag in einem Gebetshaus im Kölner Stadtteil Chorweiler aufgetreten. Das Bundesinnenministerium hatte nach Angaben eines Sprechers davon vorab keine Kenntnis. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) kritisierte den Auftritt heftig und forderte Aufklärung.