Eine Mitarbeiterin zeigt am 28.08.2017 im Museum Abtei Liesborn in Wadersloh (Nordrhein-Westfalen) bei der offiziellen Präsentation das Liesborner Evangeliar., © picture alliance / Ina Fassbender/dpa/Archivbild

Liesborner Evangeliar: 1000 Jahre alte Schrift ausgestellt

Rund sechs Jahre nach dem Rückkauf des Liesborner Evangeliars ist die etwa 1000 Jahre alte Handschrift wieder für die Öffentlichkeit zu sehen. Am Samstag eröffnete der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Hermann Parzinger, mit einer Festrede die neu gestaltete Dauerausstellung im Museum Abtei Liesborn im Münsterland, wie ein Kreissprecher mitteilte.

Der für rund drei Millionen Euro 2017 erstandene Kulturschatz wird den Besuchern von zwei Seiten präsentiert. Den Rahmen bildet ein sakraler Raum, der durch 22 etwa sieben Meter hohe Stahlplatten gebildet wird. In den Stahl sind Texte aus der Handschrift per Laser eingezeichnet.

Das Museum des Kreises Warendorf präsentiert das Evangeliar in einer Vitrine mit einem speziellen Beleuchtungskonzept, um das empfindliche Werk aus Pergament zu schützen. Das Buch enthält die vier Evangelien nach Matthäus, Markus, Lukas und Johannes und gilt als Kulturgut der Bundesrepublik. Es darf Deutschland jetzt nicht mehr verlassen.

Nach der Auflösung des Klosters in Liesborn 1803 war das Evangeliar an verschiedenen Orten in Europa und den Vereinigten Staaten. Es befand sich in den Händen von Sammlern wie Sir Thomas Phillipps (1792-1872), Abraham Simon Wolf Rosenbach (1876-1952) oder Martin Olsen Schøyen (1896-1962). Mehrere Förderer und Stiftungen sowie die Kirche halfen 2017 dabei, das Werk von der amerikanischen Kunsthändlerin Sandra Hindman zu kaufen.