Hochsommer im September: Angesichts von Temperaturen um die 30 Grad in Nordrhein-Westfalen bleiben manche Freibäder länger geöffnet als geplant. «Achtung, liebe Besucherinnen und Besucher», heißt es etwa auf der Internetseite des Freizeitbads Oktopus in Siegburg (Rhein-Sieg-Kreis). «Aufgrund der hohen Temperaturen am kommenden Wochenende werden wir die Freibadsaison bis einschließlich Sonntag, 10.09.2023, verlängern.» Eigentlich sollte sie bereits am Freitag enden.
Die Bochumer Wasserwelten haben in dieser Woche neben dem Freibad Werne spontan auch das Bad in Hofstede bis Sonntag geöffnet. Ob die Bäder auch nächste Woche noch offenbleiben, wird nach Angaben eines Sprechers kurzfristig entschieden.
Im Naturfreibad Mettmann sowie im Waldschwimmbad in Bad Wünnenberg (Kreis Paderborn) wird die Saison um zwei Tage bis Sonntag verlängert. Auch in Essen bleiben drei Freibäder außerplanmäßig bis Sonntag ganztägig geöffnet, im Grugabad soll der Betrieb nach Angaben der Stadt sogar bis zum 17. September weiterlaufen.
Mancherorts war das Ende der Saison von vornherein erst fürs nächste oder übernächste Wochenende geplant. Das Aggua in Troisdorf etwa hat noch bis zum 17. September geöffnet. Im Freibad auf der Insel Grafenwerth in Bad Honnef (beide Rhein-Sieg-Kreis) können Schwimmer noch bis zum Sonntag ihre Bahnen ziehen, ebenso in den Kölner Freibädern. «Wir haben den 10. September von Anfang an als Abschlusstag festgelegt. Dass wir jetzt noch mal das schöne Wetter mitnehmen können, ist einfach Glück», sagte eine Sprecherin der KölnBäder.
In Bielefeld haben sechs von sieben Freibädern bereits geschlossen, lediglich das Wiesenbad steht noch bis Mitte September zur Verfügung. Als die Entscheidung über das Saisonende getroffen wurde, war das jetzige gute Wetter noch nicht abzusehen, wie Jürgen Athmer, Geschäftsführer der Bielefelder Bäder, sagte. Betriebsabläufe und Personaleinsatz müssten aber mit ausreichend Vorlauf geplant werden.
Viele Freibäder mussten in dieser Saison einen deutlichen Rückgang bei den Besucherzahlen hinnehmen. Zurückzuführen ist das nach Angaben der Betreiber auf das wochenlange schlechte Wetter, vor allem in den Sommerferien. So zählten die Bielefelder Bäder gut 306.000 Gäste, 2022 waren es 340.000.
In die Bochumer Freibäder kamen bis Ende August 120.000 Besucher, 79.000 weniger als im Vorjahr. In den Bonner Freibädern, die bereits alle geschlossen sind, endete die Saison mit rund 300.000 Badegästen, nach 380.000 im vergangenen Sommer. 2019 – vor Corona – wurden nach Angaben einer Sprecherin sogar 460.000 Freibad-Besucher gezählt.