Was nun? Die Bayern wollen Jamal Musiala behalten., © Christian Charisius/dpa

So wertvoll wie nie: Musiala soll FC Bayern prägen

Jamal Musiala bescherte dem FC Bayern eine ruhige Länderspielpause in der Fußball-Bundesliga und verabschiedete sich mit Vorfreude zu seinen «vielen Freunden» bei der Nationalmannschaft. «Wir spielen einen schönen Fußball, bei dem ich auch eine gute Zeit haben werde», sagte der 21 Jahre alte Fußball-Künstler nach dem 1:0-Arbeitssieg der Münchner am Samstag beim FC St. Pauli. Mit seinem Siegtor aus der Ferne demonstrierte Bayerns Kronjuwel einmal mehr seinen Wert für das Star-Ensemble von der Isar.

Die Münchner würden Musiala gerne möglichst lange halten. «Das haben wir eh schon oft gesagt. Wir wollen natürlich gerne verlängern mit dem Jamal. Er soll lange beim FC Bayern München bleiben, eine prägende Figur, ein prägender Spieler sein und werden und bleiben. Das wäre das Schönste», sagte Sportdirektor Christoph Freund. Zu den Vertragsgesprächen sagte der Österreicher: «Da gibt es keinen neuen Stand.»

Auch Musiala wollte zu dem Thema keine Wasserstandsmeldung abgeben. «Jetzt gerade gibt es darüber nicht viel zu sagen.» Eine Verlängerung seines im Sommer 2026 auslaufenden Vertrages beim deutschen Fußball-Rekordmeister München ist somit weiter offen. Bayern-Altmeister Thomas Müller hat da so eine Ahnung: «Der Austausch ist sehr gut. Beide wissen, was Sache ist – und sie werden sich schon zurechtfinden, glaube ich.»

Nach turbulenten Zeiten haben die Münchner endlich wieder Ruhe. «Für uns war es einfach wichtig, dass wir die Punkte holen und die Stabilität im Spiel halten. Leverkusen hat Unentschieden gespielt, Dortmund hat verloren. Daher sind die Siege sehr wertvoll», sagte Trainer Kompany. Schon fünf Punkte liegen die Bayern vor dem ersten Verfolger RB Leipzig. Der Meister aus Leverkusen hat schon neun Punkte, Dortmund bereits zehn Zähler Rückstand.

Musiala wird immer besser

Die neue, alte Bayern-Stärke liegt auch an Musiala. Ein Treffer beim 5:0 gegen den VfL Bochum, der Dreierpack beim 4:0 im DFB-Pokal in Mainz, der Siegtreffer in der Champions League gegen Lissabon und nun das Fernschuss-Traumtor in der Bundesliga auf St. Pauli.

«Ich wusste auch nicht, dass ich so einen Schuss habe», sagte Musiala und zeigte nach seinem spielentscheidenden Treffer in Hamburg auf die beiden Bayern-Co-Trainer Aaron Danks und René Marić. «Wir haben das im Training geübt, auch von weiteren Distanzen. Deswegen bin ich heute extra glücklich.»

Bundestrainer Nagelsmann darf sich freuen

In der Nations League geht es für Musiala am Samstag (20.45 Uhr/RTL) in Freiburg gegen Bosnien-Herzegowina und drei Tage später in Budapest gegen Ungarn (20.45 Uhr/ZDF) weiter. Bundestrainer Julian Nagelsmann kann wieder mit Musiala planen. Der Bayern-Zauberer hatte die Oktober-Partien in Bosnien-Herzegowina (2:1) und gegen die Niederlande (1:0) angeschlagen verpasst. 

Doch nun, das weiß er auch selbst, ist er besser denn je. «Im Vergleich zum letzten Jahr habe ich Schritte nach vorn gemacht. Letztes Jahr habe ich auch gute Spiele gemacht, da haben aber oft die Tore und Assists gefehlt. Ich fühle mich fitter und kann viele Spiele auf hohem Niveau abliefern», sagte Musiala. Der junge Profi in Topform weckt damit natürlich die Begehrlichkeiten der Konkurrenz. Sein Marktwert wird momentan auf etwa 140 Millionen Euro geschätzt. 

Goretzka wieder im Geschäft

Gestiegen sind auch die Aktien von Leon Goretzka. «Wir haben im Sommer mit ihm gesprochen und haben ihm gesagt, dass es schwierig werden wird, weil der Kader so ist, wie er ist. Er hat gesagt, er will sich der Konkurrenz stellen. Er hat eine gute Leistung gebracht. Das sagt natürlich viel aus über einen Menschen, einen Charakter», meinte Freund. «Er ist ein Kämpfer», sagte Müller über seinen Kollegen, der es erstmals in dieser Saison in die Startelf geschafft hatte. 

Trainer Kompany begründete den Goretzka-Einsatz als «eine logische Entscheidung für eine Mannschaft, die ein bisschen Frische brauchte». Goretzkas Qualität könne natürlich auch helfen. «Das werden wir auch in Zukunft so machen.»

Quelle: dpa