Der Ausbildungsmarkt in Nordrhein-Westfalen erweist sich trotz der schwachen Konjunktur als stabil. Die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen liege in diesem Jahr mit knapp 109.000 auf ähnlich hohem Niveau wie im Vorjahr, sagte der Chef der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit, Roland Schüßler, am Donnerstag. Es gebe damit erneut mehr Ausbildungsstellen als Bewerberinnen und Bewerber. Denn für das nun beginnende Ausbildungsjahr registrierte die Arbeitsagentur im bevölkerungsreichsten Bundesland nur knapp 100.000 junge Menschen auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz.
Landesweit kamen damit in diesem Jahr auf 100 gemeldete betriebliche Ausbildungsstellen 94 Bewerber. Zum Vergleich: Im letzten Vor-Corona-Jahr waren es noch 107 Bewerber. Der Ausbildungsmarkt habe sich zum Bewerbermarkt gewandelt, auf dem sich die Unternehmen um neue Auszubildende bemühen müssten, sage Schüßler.
Allerdings gibt es große regionale Unterschiede. Gut waren die Aussichten für Auszubildende zuletzt vor allem in Südwestfalen und im Münsterland. Dort kamen auf 100 Ausbildungsstellen gerade einmal 63 beziehungsweise 69 Bewerber. Deutlich schlechter war die Situation im Ruhrgebiet und im Bergischen Land. Hier gab es immer noch mehr Bewerber als Ausbildungsplätze. Besonders schwierig war die Situation im Ruhrgebiet: Dort gab in diesem Jahr für 100 Ausbildungsplatzsuchende rechnerisch 93 Ausbildungsangebote. Wichtig sei es deshalb, die Mobilität von Jugendlichen zu steigern, sagte Schüßler. Bisher sei dies allerdings nur in ganz geringem Maße geglückt.
Im Moment suchen nach Angaben der Arbeitsagentur noch knapp 27.000 Bewerber in NRW einen Ausbildungsplatz. Dem stehen knapp 33.000 unbesetzte Ausbildungsstellen gegenüber.