Paderborns Tobias Müller (l) spielt gegen Magdeburgs Luka Sliskovic (unten)., © Swen Pförtner/dpa

1. FC Magdeburg macht Abwehr dicht

Der 1. FC Magdeburg hat endlich seine Abwehr dicht bekommen. Das macht sich nun auch in der Punkteausbeute bemerkbar. Das torlose Unentschieden gegen den SC Paderborn am Sonnabend war schon das zweite Zu-Null-Spiel hintereinander. Das bringt merklich mehr Punkte: Sieben aus den letzten drei Spielen. So kletterte der FCM aus dem Tabellenkeller und setzte sich mit nun 28 Punkten deutlich von den Abstiegsplätzen ab. Gegen die beste Offensive der Liga aus Paderborn ließ Magdeburg kaum etwas zu und ist erstmals in der Saison drei Spiele ungeschlagen. 

«Man merkt in der Abwehr, wie sich jeder reinwirft, wie wir die Zweikämpfe gewinnen. Ein Riesenkompliment an die Jungs», lobte Kapitän Amara Condé. Das sah bei der Mannschaft von Trainer Christian Titz in der Hinrunde noch anders aus. Gegen dieselben Gegner kassierte der FCM satte 18 Gegentreffer. Nun stehen in den sieben Partien der Rückrunde neun Gegentore zu Buche. 

Rückkehrer Cristiano Piccini glänzte im ersten Spiel seit seinem Zehen-Bruch nicht nur durch gewonnene Zweikämpfe. Nach Sprint über das halbe Feld bereitete der Italiener auch die beste Torchance der Magdeburger vor, die Tatsuya Ito allerdings übers Tor setzte. «Cristiano spielt einen unglaublich körperlichen Fußball. Er schafft es dann auch, Richmond Tachie nach Außen zu drängen, den Körper reinzustellen und ihn zu verteidigen», lobte Trainer Titz den 30-Jährigen.

Für den Trainer liegt die Veränderung in Magdeburgs Auftreten darin, dass die Fehler nicht mehr so gravierend sind wie noch in der Hinrunde, in der der FCM mitunter viel zu einfache Tore kassierte. «Wenn man sich die Zweikampfwerte damals ansieht, waren die auch oft gut, aber wir haben öfter gepatzt», erklärte der Trainer. Das sei jetzt anders. «Wir lassen insgesamt wenig klare Einschussmöglichkeiten zu. Wir schließen das Zentrum gut und wenn du in der Luft überbrückt wirst, holt Daniel Heber fast jeden Ball herunter», analysierte Titz.

Wenn Paderborn doch gefährlich vor dem Tor stand, parierte Dominik Reimann. Besonders im Eins-gegen-Eins glänzt der Magdeburger Schlussmann immer wieder, hielt etwa gegen Paderborns Julian Justvan mehrfach mit tollen Reflexen. «Wir haben alle darauf hingearbeitet, dass wir in der Verteidigung gut stehen und uns auch belohnen können. Das haben wir letzte Woche und auch heute gemacht», sagte Reimann dem «MDR» nach der Partie. 

Magdeburgs Aufbauspiel unter Einbeziehung des Torhüters funktionierte auch gegen die Paderborner, auch als diese mit teils vier Spielern ins Pressing gingen. Das Herausspielen aus dem eigenen Strafraum führt im Publikum mitunter zu Beunruhigung, lässt Titz aber kalt: «Meinen Puls treibt es nicht hoch, weil ich weiß, was die Jungs vorhaben. Wir haben mit Reimann einen Torsteher, der gut in der Eröffnung ist und auch mehrere Spieler des Gegners überspielen kann», erklärte Titz. 

Bei der SpVgg Greuther Fürth können die Magdeburger in der kommenden Woche einen weiteren Schritt in Richtung Mittelfeld machen. Agiert die Abwehr wieder so wie in den vergangenen Wochen und kommt vorne wieder die Präzision in den Abschluss, könnte der FCM vor der Länderspielpause noch mehr Ruhe in den Kampf gegen den Abstieg bekommen.