Herbert Reul im Düsseldorfer Landtag., © David Young/dpa

Reul: Organisierte Kriminalität gefährdet Demokratie

Der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) sieht eine zunehmende Gefahr durch organisierte Banden. «Handeln im Verborgenen, Einflussnahme auf staatliche Stellen durch Gewalt, Drohungen und Bestechung, Profitgier und Skrupellosigkeit: Das ist die Realität von Kriminellen, die strukturiert und organisiert Verbrechen begehen», sagte Reul laut vorab vorbereiteten Zitaten bei einem «Antimafia-Seminar» am Samstag in Köln.

«Organisierte Kriminalität gefährdet die demokratische Gesellschaftsordnung, zerstört das Vertrauen in den Rechtsstaat und verursacht entsetzlich viel Leid überall in der Welt.» Das Landeskriminalamt habe festgestellt, dass sich die Mafia immer weiter entwickle: «Weg von der klassischen «Rauschgiftmafia», hin zur «Mafia im Business-Look».» Die Mitglieder seien gut ausgebildet, könnten sich verkaufen und mimten seriöse Geschäftsleute, sagte Reul.

In NRW gebe es spezielle Finanzermittler für den Bereich Organisierte Kriminalität (OK). Diese hätten im Jahr 2020 mit vermögensabschöpfenden Maßnahmen 33,7 Millionen Euro gesichert, 2021 seien es insgesamt 85,6 Millionen Euro gewesen.

Zu dem «Antimafia-Seminar» in der Kölner Universität hatte der Verein «mafianeindanke» eingeladen, der 2007 nach den Mafiamorden von Duisburg gegründet worden war. Der Verein engagiert sich nach eigenen Angaben vor allem durch Aufklärung und Beratung gegen OK. Ein Vereinssprecher sagte am Samstag auf Anfrage, es sei auch wichtig, die deutsche Öffentlichkeit stärker zu sensibilisieren für die Gefahren, die von italienischen Mafia-Organisationen ausgingen.