Bayer Leverkusen ist bereit für den DFB-Pokalkracher beim FC Bayern. Die Werkself holte sich beim hart umkämpften 2:1 (1:1) gegen das seit Mitte Oktober sieglose Team des 1. FC Union Berlin Selbstvertrauen für das Highlight-Spiel am Dienstag (20.45 Uhr). Der Fußball-Meister blieb in der zehnten Bundesliga-Partie nacheinander ohne Niederlage. Um ins Pokal-Viertelfinale einzuziehen, braucht Bayer in München trotzdem eine enorme Leistungssteigerung.
Jeremie Frimpong (2. Minute) nutzte ein Missverständnis in der Berliner Abwehr und sorgte für einen Blitzstart der Gäste. Union kam nach knapp einer halben Stunden durch Wooyeong Jeong (29.) zurück in die Partie. Patrik Schick (71.) stellte mit seinem Siegtreffer einen Vereinsrekord auf und überholte Club-Legende Ulf Kirsten. Noch nie hatte ein Bayer-Stürmer nach 100 Bundesliga-Partien mehr als 47 Tore erzielt.
Wo ist der Unioner Offensivfußball?
Die Unioner hatten gerade erst ihre langärmeligen Einlaufshirts abgegeben, da liefen sie schon einem Rückstand hinterher. Ausgerechnet das gefürchtete Unioner Defensiv-Bollwerk sah beim 0:1 nicht gut aus. Der frühe Gegentreffer zwang die Gastgeber, verstärkt den Weg nach vorn zu suchen – etwas, das dem offensiv-schwachen Hauptstadt-Club überhaupt nicht liegt.
Entsprechend klein schien die Angst der Werkself, die sich etwas zurückzog und Union kommen ließ. Die Berliner hielten die Gäste zwar gut vom eigenen Strafraum fern, kamen selbst aber kaum ins letzte Drittel. Nach mehr als 300 Bundesliga-Minuten ohne Tor erlöste schließlich Jeong die Köpenicker. Nach feiner Vorarbeit von Benedict Hollerbach, der sich durch die Leverkusener Abwehrreihen tanzte, musste der Südkoreaner nur einschieben.
Die 22.011 Zuschauer sahen nun ein Spiel auf Augenhöhe. Ohne Nationalspieler Florian Wirtz, der mit zwei Treffern der überragende Akteur gegen Salzburg gewesen war und die erste Halbzeit von der Bank aus sah, blieb das Leverkusener Offensivspiel weitestgehend ungefährlich.
Wirtz-Einwechslung belebt Offensivspiel
Nach dem Wechsel war Bayer bemüht, die Spielkontrolle zu übernehmen. Der Weg durch die Berliner Defensive war allerdings wie verbaut, und auch die Leverkusener Standards fanden keinen Abnehmer im Strafraum. Die Hausherren konzentrierten sich voll auf die Verteidigung. Nur selten gelangen den Köpenickern Entlastungsangriffe.
Die Einwechslung von Wirtz in der 58. Minute belebte das Offensivspiel der Gäste. Als schon viel auf ein Remis hindeutete, landete seine Flanke bei Schick, der den Ball ins kurze Eck abklatschen ließ. Leverkusen blieb am Drücker und drängte auf die Entscheidung. Das Geschehen spielte sich nun fast komplett in der Berliner Hälfte ab. Union konnte sich nicht mehr für einen engagierten Auftritt belohnen.
Quelle: dpa