Auch die Anwesenheit der Meistermannschaft von 1998 brachte kein Glück. Fußball-Zweitligist 1. FC Kaiserslautern steckt nach der 1:2 (0:1)-Heimniederlage gegen Arminia Bielefeld weiter in einer Ergebniskrise fest. Nur eine der vergangenen zehn Partien konnten die Pfälzer gewinnen.
Zwei Spieltage vor dem Ende der Saison steht der FCK zwar weiter auf dem für einen Aufsteiger respektablen siebten Tabellenplatz. Die Spiele der vergangenen Wochen sollten Trainer Dirk Schuster und Geschäftsführer Thomas Hengen aber genügend Anzeichen geliefert haben, an welchen Stellschrauben sie im Kader in der Sommerpause drehen müssen.
Gegen Bielefeld verschlief der FCK nahezu die komplette erste Halbzeit, ließ in der Defensive viel zu viel zu und war mit dem 0:1-Rückstand zur Pause durch Jomaine Consbruchs Treffer nach 15 Minuten noch gut bedient. Das sah auch Trainer Schuster so: «Die erste Halbzeit war dem unwürdig, was wir eigentlich spielen können und auch schon größtenteils in dieser Saison gezeigt haben. Dementsprechend angesäuert sind wir und werden das in einer genauen Analyse aufarbeiten», sagte der 55-Jährige.
Nach Wiederbeginn spielten die Pfälzer dann nur noch auf ein Tor und schnürten die Arminia in deren eigener Hälfte ein. Doch erst der eingewechselte Lex-Tyger Lobinger knackte in der 88. Minute den Bielefelder Abwehrriegel. Die über 41.000 Zuschauer im Fritz-Walter-Stadion schrien ihre Mannschaft in der neunminütigen Nachspielzeit noch einmal nach vorn. Doch diese vergaß in der siebten Minute der Extrazeit das Verteidigen, was Janni Serra zum viel umjubelten Siegtreffer für die Gäste nutzte.
«Normalerweise sind wir die Mannschaft, die spät trifft. Beim 1:2 standen genügend Spieler hinter dem Ball. Wir setzen aber den Flankengeber nicht unter Druck, in der Mitte bekommen wir den Kopfball nicht verteidigt», analysierte FCK-Kapitän Jean Zimmer den späten Knockout. Auch Schuster kritisierte das Verhalten seiner Mannschaft in der entscheidenden Situation: «Wenn man in der Nachspielzeit so elementare Fehler macht, dann ist es zwangsläufig richtig, dass es bestraft wird. Das ist enttäuschend und bitter, aber ein Stück weit das Spiegelbild des Spiels.»
Am kommenden Sonntag steht für die Roten Teufel noch einmal ein Highlight an, wenn es zum prestigeträchtigen Derby zum Karlsruher SC ins seit Wochen ausverkaufte Wildparkstadion geht. «Das ist ein sehr besonderes Duell. Wenn wir eine erste Halbzeit hinlegen wie heute, wird das sicher noch mehr bestraft», warnte Zimmer.