Im Prozess gegen einen mutmaßlichen marokkanischen Spion wird an diesem Donnerstag (13.30) das Urteil des Düsseldorfer Oberlandesgerichts erwartet. Der 36-jährige Angeklagte soll für den marokkanischen Auslandsnachrichtendienst in Deutschland lebende Anhänger der oppositionellen marokkanischen Hirak-Bewegung ausgespäht haben.
Die Bundesanwaltschaft hat ihn wegen geheimdienstlicher Agententätigkeit angeklagt. Er habe zum algerischen Teil der Protestbewegung und deren Anhängern Informationen weitergegeben, hatte der Angeklagte eingeräumt.
Die Hirak-Protestbewegung prangert Korruption und Machtmissbrauch in Marokko an. Entstanden war sie 2016 aus der Empörung über den Tod eines Fischverkäufers. Der Mann soll in der Presse eines Müllwagens zerquetscht worden sein, als er versuchte, Behördenmitarbeiter daran zu hindern, seine Ware zu zerstören.