Kundinnen und Kunden des Nahverkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) müssen ab kommendem Jahr tiefer in die Tasche greifen. Der nach eigenen Angaben einwohnerstärkste Verkehrsverbund erhöht die Ticketpreise zum 1. Januar 2025 um durchschnittlich 5,5 Prozent. Damit reagiere der Verbund unter anderem auf die erhöhten Verbraucherpreise und die steigenden Kosten für Personal und Energie, hieß es.
Außerdem reduziert der VRR ab 1. März kommenden Jahres die Preisstufen von sieben auf drei. Zukünftig gebe es nur noch eine Preisstufe A für Fahrten innerhalb einer Stadt, eine weitere Preisstufe B für Fahrten bis in die Nachbarstadt oder das direkte Umland sowie die Preisstufe C für die VRR-weite Gültigkeit. Die Kurzstrecke werde nicht mehr verfügbar sein.
Höhere Preise und Reform auch beim VRS
Zuvor hatte der Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) am Montag mitgeteilt, dass die Fahrscheinpreise um durchschnittlich 5,9 Prozent ab 2025 steigen. Auch der VRS verwies auf immense Kostensteigerungen für Personal, Energie und Material. Mit Blick auf die breite Nutzung des Deutschlandtickets im Nahverkehr betreffe die Preiserhöhung bei den Tickets faktisch nur einen geringen Anteil der Fahrgäste, hatte der VRS erklärt. Doch auch das Deutschlandticket kostet ab 1. Januar 2025 18 Prozent mehr und monatlich 58 statt 49 Euro.
Wie beim VRS ist auch beim VRR und beim Aachener Verkehrsverbund (AVV) der 1. Januar Stichtag für mögliche Preiserhöhungen. Der AVV werde voraussichtlich erst im November über eine mögliche Preiserhöhung entscheiden, erklärte ein Sprecher auf dpa-Anfrage. Beim Verkehrsverbund Westfalentarif ist der Stichtag für mögliche Preiserhöhungen der 1. August, zu dem die Ticketpreise dort zuletzt im Schnitt um 6,25 Prozent angehoben wurden.
VRS und AVV hatten zuletzt ebenfalls angekündigt, ab 2026 ihre Tarifstruktur zu verändern. Ab 2026 soll der sogenannte Rheinlandtarif neben dem Deutschlandticket den bisherigen Tarif komplett ersetzen und die Ticketvielfalt, Tarifzonen und Preisstufen reduzieren.
Quelle: dpa